Viele Webentwickler verehren den Safari-Browser wie eine heilige Kuh. Die Liebe geht sogar so weit, dass Entwickler ihn als den neuen Internet Explorer bezeichnen. Zurecht, denn Apple liefert mit diesem Hochleistungswebbrowser nicht etwa Biomüll, sondern ein spektakuläres Feature-Feuerwerk, welches auf Windows und Linux seinesgleichen sucht. Neidisch schauen die Nutzenden:Innen anderer Systeme auf Vorteile wie:

1. SVG-Rendering ohne prefers-color-scheme:dark-Support

Apple hat den Dark Mode salonfähig gemacht. Mittels des CSS Media Query prefers-color-scheme:dark können Webentwickler Webseiten exakt für den Dark Mode anpassen. Eine großartige Idee, welche seit einiger Zeit auch von Chrome und Firefox adaptiert wurde. Doch dann gingen die Kontrahenten zu weit: Chrome und Firefox unterstützten diesen CSS Media Query plötzlich auch in SVGs, sodass Designer die Icons auf ihrer Webseite auch entsprechend anpassen können. Sakrileg! Niemand hat das Recht mit Bleeding-Edge-Features vor Apple vorzupreschen!

Jetzt dürfen Webentwickler dafür browserspezifische Weichen und Workarounds einbauen, wie damals zu den guten alten IE-Zeiten.

2. Keine SVG-Favicons

Man sollte meinen das frevelhafte Vorgehen anderer Browserhersteller bei den Dark-Mode-SVGs sei schon die Spitze des Eisbergs. Mitnichten! Diese Angeber unterstützen auch gleich noch SVGs in Favicons. Dagegen muss der freundliche Computerhersteller aus Cupertino natürlich vorgehen. Zur Strafe dürfen Webentwickler, die unbedingt SVGs verwenden wollen, diese nun über den Workaround <link rel=”mask-icon” href=”mask-icon.svg” color=”#000000"> einbinden. Selbst schuld, Strafe muss sein, das haben die nun davon! Jetzt dürfen Webentwickler dafür browserspezifische Weichen und Workarounds einbauen, wie damals zu den guten alten IE-Zeiten.

3. Kein Support für background-attachment:fixed

Endlich hat ein Hersteller verstanden, wie man seine Nutzer richtig vor Gefahren im Internet schützt: indem man auf seiner Plattform nur eine Browserengine zulässt. So geschehen auf iOS/iPadOS, auf welchem bis heute alle Browser-Apps die mobile Safari-Engine verwenden müssen. Firefox und Chrome sind somit nichts weiter als gebrandete Safaris. Und das Beste: um sich vom Bodensatz der Browserentwicklung abzugrenzen wird einfach mal background-attachment:fixed nicht unterstützt. Jetzt dürfen Webentwickler dafür browserspezifische Weichen und Workarounds einbauen, wie damals zu den guten alten IE-Zeiten.

4. Kein Support für visibility:collapse

“Security by Obscurity” geht ja mal gar nicht. Deshalb unterstützt Safari auch absichtlich kein visibility:collapse in Tabellen, mit welchem man z.B. einzelne Zeilen ausblenden kann. Stattdessen wird visibility:collapse einfach wie visibility:hidden gerendert. Sehr gut, jetzt dürfen Webentwickler dafür browserspezifische Weichen und Workarounds einbauen, wie damals zu den guten alten IE-Zeiten.

Links: Chrome, rechts: Safari

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