Aufgrund von umfangreichen Wartungsarbeiten im benachbarten Heizungskeller musste die Mutterbrett-Redaktion ihre Büros eine Woche lang verlassen. Von diesem Schicksalsschlag berichtet Chefredakteur Brad Mutter nun persönlich.

Unwissend, wie man sich an der Oberfläche normal verhält, setzte sich die gesamte Redaktion in den erstbesten Zug mit funktionierendem WiFi, welcher am Hauptbahnhof stand. Während der Fahrt drohte ein Streit mit anderen Fahrgästen um die von uns mit Zeitungspapier verhangenen Fenster zu eskalieren. Kritik an dieser Maßnahme weisen wir bis heute entschieden zurück.

Schlussendlich strandeten wir an einem Strand im deutschen Norden. Laut OSM war es die Ostsee. Zu unserer Verwunderung galt unser D-Ticket auch für die nahegelegene Fähre, sodass wir auch diese kurzerhand nutzen. An Bord der Fähre war das WiFi erstaunlich gut und ermöglichte uns ein letztes Mal unsere Git-Commits zu pushen und die Lieblings-Repos zu pullen.

Wir landeten auf einer Insel, welche sich als Freilichtmuseum an die Gen Z richtet, um an Internetgeschwindigkeiten aus früheren Zeiten zu erinnern. Mit 2 Mbit/m im Download (sofern denn ein Uplink da war), via IPoAC an das Festland angebunden, waren wir nun doch gezwungen Abstand von unserer Arbeit zu nehmen.

Die Highlights dieses Urlaubs waren:

  • Die Entwicklung von ImagingEdge4Linux, einem Python-Skript zum Download der Bilder von Sony-DSLRs via WiFi: da unser Praktikant das Mikro-USB-Kabel zur Übertragung der Bilder auf das Notebook vergessen hatte, musste er zur Strafe ohne Zugang zu StackOverflow dieses Python-Skript schreiben. Die offiziellen Apps für iOS und Android von Sony waren nicht ohne dauerhafte psychische Schäden benutzbar.
  • Besuch im alten Fischereimuseum: während der fast einstündigen Führung durch das Museum, welches sich ausschließlich dem Thema Fischeier widmet, erlangten wir Basiskenntnisse über Rogen und Kaviar. Wir gehören nun zu dem exklusiven Kreis derjenigen, die den Unterschied kennen. Das abschließende Highlight war die Verkostung frischer Fischeier, welche zu unserer Überraschung bereits vorgesalzen waren!
  • Führung durch die alte Zechprellerei der Insel: in einer beeindruckenden Live-Demonstration wurde uns vor Augen geführt, wie im hohen Norden noch nach überliefertem altem Handwerk die Zeche geprellt wird.

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    Immerhin IPoAC, es hätte ja IPoLC via Landschildkröten sein können. Diese Variante wird Gerüchten zufolge in Teilen der Sächsischen Schweiz verwendet.

    Skål, Veit

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    I’m shocked. Eine traceroute-Recherche ergab, dass sie dort tatsächlich noch Landschildkröten als letzten Hop einsetzen. Skandal! Die zierlichen Tiere können den zusätzlichen Overhead von IPv6 gar nicht tragen. Es wird eine intensive Investigativrecherche folgen müssen.

    traceroute to github.com (140.82.121.4), 64 hops max, 48 byte packets
    1 fritz.box (10.0.0.1) 4.127 ms 2.819 ms 2.717 ms
    2 tortoise21.ipolc-battalion2.mcpomm.de (85.13.149.179) 11.743 m 10.975 m 10.388 m
    3 seagull-b14.ipoac-blackfeather.mcpomm.de (85.13.148.79) 14.534 m 13.959 m 13.088 m
    4 f-sb3-i.f.de.net.dtag.de (217.5.70.41) 14.535 m 13.960 m 13.089 m
    5 r1-fra3-de.as5405.net (94.103.180.24) 14.535 m 13.960 m 13.089 m
    6 cust-sid435.r1-fra3-de.as5405.net (45.153.82.39) 14.535 m 13.960 m 13.089 m
    7 * * *
    8 * * *
    9 lb-140-82-121-4-fra.github.com (140.82.121.4) 14.535 m 13.960 m 13.089 m

    Man stelle sich nur vor wie hoch die Latenz wäre, wenn man eine Website aufrufen möchte, die in der Sächsischen Schweiz gehostet wird…

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