Es ist ein Skandal, dass den Käufern auf herkömmlichen Computern die Freiheit eingeräumt wird, über das installierte Betriebssystem frei entscheiden zu können. Bloß gut, dass mit dem Aufkommen der Smartphones hier gleich ein Riegel vorgeschoben wurde! Das ist nachhaltig [1]: so können die Nutzer zum KaufGlück neuer Geräte gezwungen werden, wenn die Hersteller keine Lust mehr auf Softwareupdates haben.

Und mal ehrlich, welcher Endbenutzer tauscht schon sein Betriebssystem selber aus?! Meinen Sie etwa, dass die Leute zu Ihrer Computerklitsche um die Ecke gehen und wie bei normalen PCs Betriebssystemupgrades von Experten durchführen lassen würden, um ihre Hardware weiternutzen zu können? Nein, nein. Sowieso will doch jeder nach einem Jahr auch das neueste iPhone haben!!!

Aber es trifft ja nicht nur iOS-Devices. Auch Android-Devices booten oft nur vom Hersteller signierte ROMs. Während es bei einigen Herstellern (Huawei) gar nicht (mehr) möglich ist, den Bootloader zu entsperren, ist die Bootloader-Sperre bei anderen so verbastelt, dass man trotzdem noch auf das Wohlwollen des Herstellers angewiesen ist, um einen Entsperrcode zu erhalten. Wenige Ausnahmen wie das Fairphone, welches sich auf Knopfdruck und anschließendem Factory-Reset entsperren lässt, bestätigen die Regel.

Vorschlag, liebe EU-Kommission: wie wäre es mit einem Gesetz, welches zum Öffnen des Bootloaders nach Supportende des Herstellers verpflichtet? Das wäre ein Kompromiss für beide Seiten: bockige Hersteller können die Hoheit über die Software ein Stück weit behalten und müssen keinen Support für alternative ROMs geben. Das wäre eine notwendige Erweiterung für das Recht auf Reparatur, welches leider nur die Hardware bedenkt. Und die ist nun mal nutzlos ohne passende und aktuelle Software.

[1] für den Geldbeutel des Herstellers

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  1. Keine Kommentare.